Samstag, 19. Mai 2012

...und das gibt mir den Rest.

Den Rest vom Spargel meine ich! Nein, ich bin noch nicht über das Thema hinweg. Von meiner vorherigen Spargeleskapade - der Tarte waren noch einige Stangen übrig geblieben und auch für die leicht holzigen Enden hatte ich noch Verwendung - alles andere erschien mir eine Verschwendung - Ha!
Also die Endstücke mit 1 Liter Wasser, etwas Butter, Zitrone, Salz und Pfeffer und sonstigem Gemüse, dass so rumfliegt und sich nah an der "nicht mehr schön" Grenze befindet aufkochen und schon hat man eine Gemüsebrühe. 
Manche denken bei Brühe an Suppe, Kranksein oder..., ach keine Ahnung an was Sie denken.
Mir kam der Gedanke daran, dass die ganzen "Fancy"-Fernsehköche doch immer darauf bestehen eine selbstgemachte Brühe griffbereit zu haben wenn man ein Risotto zubereitet. 
Da ist es - das Stichwort - RISOTTO!!
(Ich weiß liebe Leser, der Weg hier hin war lang)

Alle anderen Zutaten wie Rundkorn-Arborio-Reis, Schalotten, Butter und Reibekäse (eigentlich ja Parmesan, aber erinnern Sie sich noch an meinen tollen, alten Ziegengouda?) hatte ich zu Hause. Mission Spargelrisotto wurde mit leichtem Argwohn gestartet. Warum der Argwohn? Nun ja, weil dies mein erstes Risotto werden sollte. Und vom ganzen Hörensagen weiß man doch nur, dass es eine aromatische, schleimige Reispampe werden soll, die am Ende auch noch gut schmeckt. Ich nahm mir vor alle Zutaten zur Hand zu haben und eben - untypisch für mich - Schritt für Schritt vorzugehen.

Zu aller erst wurde die kleingehackte Schalotte und eine halbe Knoblauchzehe in etwas Butter und Olivenöl in einem Topf angedünstet. Auch hier hatte ich irgendeinen Fernsehkoch im Hinterkopf, der meinte: "Bloss nicht anbrennen lassen, dünsten - nicht rösten!" Dann gab ich eine Tasse Reis in den Topf und röstete den mit an. 
(Wieder die Stimme im Hinterkopf: "Es fehlt was, es fehlt was! Wir Köche sind Berufsalkoholiker!) 


Verdammt, ich hatte den Weißwein vergessen! Schnell der Sprint zum Alkoholschrank und wieder zurück, bevor der Reis anbrennt. Einen guten Schuss Weißwein in den Topf und das ganze "ablöschen". Dann wurden die restlichen, in Scheiben geschnittenen Spargelstangen in den Topf geben und wieder gerührt. Jetzt fing der Spaß erst richtig an! Die vorbereitete Brühe wurde Kelle für Kelle in den Topf gegossen und eingerührt. Sobald der Reis die Flüssigkeit absorbiert hatte, konnte die nächste Kelle Brühe hinein. Währenddessen das Rühren nicht vergessen, denn nur so löst sich die vom Reis freigesetzte Stärke in dem Sud auf und das Gericht erhält seine ....ah, jetzt ist mir ein nettes Synonym für schleimig eingefallen - das Gericht erhält seine CREMIGKEIT! 


Nun war ich aber wieder nicht so gut vorbereitet wie ich wollte, denn ich hatte vergessen den Käse zu reiben. Und ich hatte Hunger! Hmm...ein Dilemma. Der Reis kam auch ohne eine Rührrunde von mir aus, die Brühe schwamm ja noch im Topf.
Also Käse Raus und eine Scheibe Ciabatta im Toaster angeröstet.
Käse reiben, 1 große Hand voll.
Ciabatta mit der restlichen Knoblauchzehe abreiben und etwas Käse drauf Krümeln. Eine Tomate passt auch noch drauf. Etwas Öl, Salz und Pfeffer - fertig ist die Vorspeise!!

Ups, rühren nicht vergessen! Das ganze fing wirklich an lecker auszusehen. Nach ca 15 Minuten und 600 ml Brühe war der Reis bissfest gegart und die Sosse schön cremig und aromatisch. Was war der nächste Schritt lieber imaginärer Fernsehkoch? Ah ja - 1 EL Butter, Salz, Pfeffer und den Parmesan einrühren, ein Spritzer Zitrone und SOFORT servieren!


Es war lecker!! Mission Spargelrisotto geglückt.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen